AWT Praktikum am BfR Berlin

In den Herbstferien habe ich ein Praktikum in Berlin am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) absolviert.

Karlotta Hermanns am BfR Berlin

Ich wurde in der Abteilung 54 willkommen geheißen. Die Abteilung befasst sich mit Risiken für verschiedene Gruppen, insbesondere mit besonders gefährdeten Gruppen, wie Kindern, Schwangeren oder älteren Personen. Außerdem werden in der Abteilung vor allem so genannte PFAs untersucht. Die Abkürzung steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Um bessere Risikobewertungen zu machen, ist es wichtig zu wissen, wie sich zum Beispiel PFAs in den Organen wiederfinden lassen. Auch das allgemeine Vorkommen von PFAs werden in der Abteilung anhand von Blutproben überprüft.

Am Anfang meines Praktikums wurde ich in die verschiedenen Projekte der Gruppe mit Vorträgen eingeführt. So wurden mir Verbindungen wie 3-MCPD, Glycidyl und die Gruppe der PFAs nähergebracht. Alle diese Verbindungen sind in jedem Menschen nachzuweisen und es ist deswegen wichtig, sich über diese Stoffe im Klaren zu sein und die Risiken dieser Stoffe zu bewerten.

Auch wurde ich am Anfang in die grundlegende Laborforschung eingewiesen. So bekam ich eine Führung durch die Labore der Abteilung, eine kurze Sicherheitseinführung und durfte das Pipettieren üben. Pipettieren muss man sehr genau machen, da für die Forschung immer nur sehr kleine Mengen an Flüssigkeiten gebraucht werden und deswegen ungenaues Pipettieren zu großen Schwankungen in den Ergebnissen führen kann.

In den zwei Wochen durfte ich den vollständigen Weg einer Untersuchung nachvollziehen. Es fing mit der Vorbereitung an. Dafür haben wir Teile von Organen in kleinere Stücke zerteilt und diese dann in flüssigem Stickstoff gekocht. Das war notwendig, da wir die Stücke anschließend mithilfe eines Mixers zu Pulver zerkleinert haben. Wären die Stücke vorher nicht gefroren, wäre das Pulver am Mixer hängengeblieben. Die Organe müssen zu Pulver verarbeitet werden, damit sich die Bestandteile homogenisieren. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Bestandteile auch in allen Proben vorhanden sind.

Im nächsten Schritt geht es dann an die Probenaufbereitung. In meinem Fall durfte ich Proben zweier Ringversuche auf PFAs untersuchen. Einmal Proben von dem vorherigen und dem aktuellenRingversuch. Ringversuche dienen dazu, die Wirksamkeit der Labore zu überprüfen. Wenn das Ergebnis des Ringversuchs gut ausfällt lässt sich damit sagen, dass auch die anderen Proben, die in dem Labor untersucht werden, die richtigen Ergebnisse hervorbringen. Dazu gibt eine Stelle zwei PFAs in die Proben und Labore können sich dann diese Proben kaufen. Die Proben werden dann in den eigenen Laboren untersucht und die Ergebnisse an das Forschungslabor zurückgeschickt. Die Labore wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht, ob ihre Ergebnisse richtig sind. Dies teilt ihnen dann im folgendem Schritt erst die Stelle mit.

Die Proben der Ringversuche werden in einer HPLC untersucht. HPLC steht für High Performance Liquid Chromatography und bedeutet Hochleistungsflüssigkeitschromatographie. Mit der HPLC kann man Stoffe identifizieren und quantifizieren. Die HPLC kann aber nicht die reine Probe analysieren, damit die HPLC dies machen kann muss die Probe aufbereitet werden. Die Probe besteht aus einer getrockneten Substanz, weswegen diese erst in einer Flüssigkeit gelöst werden muss. Wir haben dazu Methanol und Ammoniumacetat benutzt. Die nun fertig vorbereitete Probe wird dann nochmals in ein kleineres Probengefäß abgefüllt und in die HPLC gestellt. Insgesamt habe ich dies mit 22 Proben gemacht.

Die Proben habe ich im nächsten Schritt mithilfe eines Computerprogramms ausgewertet. Zu meiner Freude waren die Ergebnisse von dem letzten Ringversuch innerhalb der Parameter und ich hätte somit den Ringversuch bestanden. Zu dem aktuellen Ringversuch lässt sich das Ergebnis noch nicht feststellen, da die Ergebnisse von der Stelle noch nicht veröffentlicht wurden.

Ein ganz großes Dankeschön geht an das Team der Abteilung 54, die mich in den zwei Wochen gut aufgenommen und mir toll zur Seite gestanden haben. Auch möchte ich mich dafür bedanken, dass ich so viel lernen und erfahren konnte. Außerdem möchte ich mich dafür bedanken, dass mir das Praktikum ermöglicht wurde.

Text und Fotos: Karlotta Hermann

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