Ein Abend im Garten

Ein Abend im Garten mit de206, re202 und DE202

Merle Hermanns und Geesche Günther, DE202

Um das Schuljahr 2022/23 gemeinsam ausklingen zu lassen, lud Frau Korte uns zu einem Abend in ihrem Garten ein. Nicht nur unser Kurs, DE202, sondern auch ihre zwei weiteren Kurse aus unserem Jahrgang, de206 und re202, sollten dabei sein. Nachdem uns viel über vergangene alljährliche Gartenpartys in Frau Kortes nicht zu selten erwähntem Garten berichtet worden war, waren wir natürlich auch überzeugt und überlegten schon mal, was wir denn mitbringen würden, und neben zahlreichen Salaten wurde glücklicherweise auch Stockbrotteig auf die Liste geschrieben. Am Lagerfeuer sollte dann am Montag, den 26.06., nämlich unsere Geduld getestet werden. Wie man es vom Stockbrotmachen kennt, gelang dies einigen besser und anderen, ungeduldigeren schlechter, aber zufrieden mit dem Endergebnis waren wir sicherlich alle. Das Lagerfeuer musste jedoch zuerst noch als Grill herhalten, und auch dabei war Geduld gefordert. Nachdem sich, wie man aus Erzählungen hört, um die 50 Leute um den Berg Holzkohle versammelten, all ihre Kraft in das Anzünden investierten und zu sämtlichen Mitteln, von Luftpumpen bis Feuerdrachen, griffen, waren die ersten Flämmchen zu sehen und das Grillen war gesichert. Während einige von uns sich tapfer um das Fleisch kümmerten, stellten sich andere in kleinen Gruppen zusammen und plauderten, entspannten auf der Hollywoodschaukel oder saßen beieinander im Stuhlkreis. Relativ schnell ging es dann auch schon ans Essen und die Stimmung hob sich noch weiter. Auf zwei Reden von Seiten der SchülerInnenschaft musste auch nicht verzichtet werden und so verbrachten wir alle den schönen Sommerabend zusammen, bei dem Frau Kortes Hund die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog. Glücklicherweise spielte das Wetter trotz einiger Bedenken mit und die lang geplante Feier musste, anders als das Sportfest, nicht ins Wasser fallen.

Christine Korte

Es wirkt nach und zieht durch mich hindurch. In den Haaren und der Jacke schwebt noch Feuerrauch von gestern. Alles ist wieder aufgeräumt, der Grillrost geschrubbt, alle Stühle und Tische im Schuppen fachgerecht verstaut.

Ich habe die Fotos gesichtet und über das eine oder andere Bild noch ein bisschen nachgedacht.

Da sitzen sie, an meinem Lagerfeuer, mit Diekes Stockbrotteig an langen Stöcken. Sie haben ein wunderbares Buffet aufgebaut und hampeln jetzt durch meinen Garten wie junge Hunde. Zwei schaukeln, die Mädels werfen einen Blick ins Gartenhaus, die Jungs grillen. Es ist ein Angang für diese Gasgrill-Generation, denn es gibt nur Kohle. Aber es gelingt. Am Ende haben wir Würstchen und auch Vegetarisches. Wir lassen es uns schmecken. Nicole hat einen fantastischen Steckigel gemacht, man brachte Salate, Baguette und Kräuterbutter.
Wenn alle mitmachen, funktioniert es. Das kann man wohl über fast alles im Leben sagen.

Tausendmal an diesem Abend denke ich, gottlob ist diese bedrückende Pandemie vorbei, und ich habe wieder einmal den Garten voller Schüler.

Es war schwer. Bildschirme und Textmodule ersetzen nicht das fröhliche Miteinander, die Festansprachen von Sintje und Simon, die vielen Räder und Autos, die heute Abend vor meinem Haus stehen. An keiner Stelle. Wir möchten zusammen sein. Als Menschen unter Menschen. Das können wir jetzt wieder.
Immer krault jemand den Hund. Es wird gelacht.
Alle Klausuren sind geschrieben und sogar korrigiert und zurückgegeben. Nicht alles ist gelungen, aber wir haben alle unser Bestes gegeben in diesem Schuljahr.
Manche haben Schweres zu tragen, andere spazieren leichtfüßig durch komplexe Curricula. Das Leben ist nicht gerecht. Aber es ist sehr schön, wenn wir auf einander aufpassen und einander helfen. Die Schwachen mitnehmen und den Starken ruhig ein bisschen mehr auf die Schultern packen, weil sie es manchmal leichter haben. So kann es gehen.

Sie räumen tipptopp auf, meine jungen Leute. Klaglos und heiter nehmen sie alle meine Anweisungen entgegen, schleppen Stühle und klappen Tische zusammen, räumen und richten und fragen und lachen.
Dann ist es getan.

Jedes Mal, wenn ich meine Schüler eingeladen habe, denke ich beim Nachmittagskaffee: „Warum tue ich mir das an? Ich könnte einen freien Abend haben.“
Und ich kenne die Antwort: Ja, es ist ein bisschen anstrengend, aber was könnte mich freier machen als ein lustig-bunter Abend mit wunderbar zukunftsvollen jungen Leuten, die freiwillig anrücken, um mit einander eine gute Zeit zu haben, live und in Farbe? Gespräche, Ansprachen, Kräuterbaguette.
Ich sehe wenige Smartphones an diesem Abend. Wenn etwas schön ist und Sinn ergibt, braucht es keine Verbote. Ich bin froh.

Schönes Leben.

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