
Im Rahmen des altsprachlichen Wettbewerbs 2024/2025 haben Julian Christ (Jg. 12) und Jesse Rudnick (Jg. 12) mit hervorragenden Leistungen abgeschlossen. Nach einer Klausur über einen Text aus den Werken Platons stellten sich die beiden Schüler der Herausforderung, neben der Bewältigung des Schulalltags eine längere Hausarbeit über ein ausgewähltes Thema aus Philosophie und Geschichte abzufassen. Julian wählte das Thema „(Ohn)mächtige Akteure – Macht der Mensch Geschichte? – Eine Betrachtung des Melierdialogs des Thukydides“. Dabei analysierte er den anspruchsvollen Dialog zwischen den Gesandten aus Melos und der politischen Führung Athens zur Zeit des Peloponnesischen Krieges (431–404 v. Chr.) und ging vor allem der Frage nach, ob politisches Handeln einer moralischen Orientierung bedürfe, auch – oder gerade – wenn ein politischer Gegner vom sog. „Recht des Stärkeren“ Gebrauch machen könne. Jesse verfasste eine Hausarbeit mit dem Thema „Das Recht des Stärkeren versus die Stärke des Rechts“ aus philosophischer Perspektive und untersuchte das Spannungsverhältnis von Macht und Recht auf der Grundlage des platonischen Dialogs „Gorgias“. Jesse reflektierte dabei den Gerechtigkeitsbegriff als ein Kernelement sokratischen Denkens, indem das „natürliche Recht“ vom Menschenrecht unterschieden wird. Im Namen des Niedersächsischen Altphilologenverbandes erhielten die Schüler jeweils eine Urkunde und einen Buchpreis.
Veröffentlich von: Greta Krieger, Annika Siebelts, Mara Otten
Bericht und Foto von: Friedgar Löbker