Physik Tutorium im Universum

Physikkurse im Universum – Von wegen langweilige Schulausflüge

An unserem zweiten Schultag waren wir als Physik-Tutorium des 12. und 13. Jahrgangs unterwegs in Bremen. Genauer gesagt haben wir das Science Center Universum in der Stadt dort besucht. Es ist ein Wissenschaftsmuseum mit über 300 Exponaten, welche interessante Themen in vier verschiedenen Gebieten anbietet. Und da die Exkursion dankenswerter Weise vom Verein ehemaliger Ulricianer finanziell unterstützt wurde, war sie für alle erschwinglich.

Los ging unser Ausflug schon früh morgens in unserer Heimatstadt des Ulricianums – Aurich. Vom ZOB in Aurich fuhren wir mit dem Bus nach Leer, einige konnten sitzen, die anderen mussten leider stehen. In Leer angekommen ging unsere Fahrt direkt weiter, wir stiegen in unseren IC ein und konnten sehr gute Plätze mit einem Tisch ergattern. Während der Fahrt haben wir den Spaß aber nicht vergessen und Spiele in einer großen Gruppe – auch mit den Lehrern Frau Kuske-Janßen und Herrn Bathmann – gespielt. Das uns allen bekannte Spiel UNO hat allen sehr gut gefallen, genauso wie das weniger weit verbreitete Spiel „Imposter“. So verging die Zug-Fahrt überraschend schnell, und auch die anfängliche Müdigkeit war hier schon bald vergessen.

In Bremen angekommen stiegen wir in die Straßenbahn am Hauptbahnhof, sodass unsere Hinfahrt nahezu reibungslos und sehr angenehm verging. Doch jetzt ging der Ausflug erst los, denn vor uns sahen wir ein riesiges Gebäude in der Form einer Muschel, schnell wurde uns klar, das sollte unser Reiseziel sein. Nachdem wir unsere Tickets bekommen und die Taschen alle im Schließfach verstaut hatten, bekamen wir alle zusammen einen Film zu sehen, der uns das Universum genauer erklärte. Es besteht aus 2 Gebäuden, dem Hauptgebäude und der „Muschel“, die über eine Brücke erreichbar ist. Im Hauptgebäude befindet sich immer eine Sonderausstellung, zu unserem Zeitpunkt des Besuches war das Thema die Liebe. In der Muschel findet man auf 3 Etagen die Dauerausstellung, aufgeteilt in Technik, Mensch und Natur. So begaben wir uns also in Kleingruppen in die Welt der zahlreichen Exponate mit dem Ziel,  spannende Exponate zu betrachten und zu hinterfragen, wie sowas passieren und entstehen könne. Unser Auftrag war es, etwas Spannendes zu finden und aufzubereiten, um es in der nächsten Physik-Schulstunde vorzustellen.

Ein Ausstellungsobjekt war zum Beispiel der Magnettigel, welcher durch Knopfdruck einen Elektro-Magneten aktiviert, wodurch ein magnetisches Feld entsteht. Durch dieses Feld bewegt sich die Flüssigkeit mit nanoskopischen Partikeln nach oben und ordnet sich in einer Struktur an, die an einen Igel erinnert.

Das Exponat „Eyetracker“ war sehr lustig. Man setzt sich vor einen Fernseher und positioniert sich so vor den Sensor, dass er beobachten kann, wo wir mit unseren Augen auf den Bildschirm gucken. Es gab keinen Knopf oder Tastaturen, die Steuerung erfolgte nur über die Augen. Das Programm analysiert mit verschiedenen Spielen deinen Blick und gibt zum Beispiel aus, wo er verweilt. Ein Spiel war, dass es viele Cover verschiedener Zeitschriften gab – von Autos bis hin zu Gesichter prominenter Frauen. Gerade dieses Spiel war für jeden mindestens ein Schmunzeln wert. Beide dieser Exponate befanden sich in der „Muschel“, in der Sonderausstellung erfuhr man sehr viel über das Thema Liebe: den Wandel von früher zu heute, die verschiedenen Formen von Liebe und was Liebe eigentlich bedeutet.

Auch einen Außenbereich gab es, mit einem 27 Meter hohen Turm, von wo man sogar das Bremer Fußballstadion sehen konnte. Man hatte gar nicht die Möglichkeit, sich alles anzuschauen, weil es einfach so Vieles und so Interessantes gab. Also hieß es ziemlich schnell, dass der Rückweg angetreten werden müsse. 

Nachdem sich viele noch ein Eis geholt hatten, um der Hitze an dem Tag ein wenig zu entgehen, standen wir auch schon wieder auf dem Gelände des Hauptbahnhofes in Bremen. Wir bekamen noch kurz Zeit, um uns um Verpflegung für die Rückfahrt zu kümmern, schließlich war im Zug die Zeit des Abendessens. Die Rückfahrt mit dem IC kam aber ganz anders als erwartet, der Zug war so überfüllt, dass jeder, der keinen Sitzplatz ergattern konnte, wieder aussteigen musste. Zum Glück waren beide unsere Tutorien schnell und hatten Sitzplätze bekommen. Jedoch saßen wir dann eine gefühlte Ewigkeit fest, da der Zug aus Sicherheitsgründen nicht losfahren konnte, ehe nicht ein paar Gäste ausgestiegen waren. Irgendwann sind wir aber doch losgefahren und der Zug wurde auch von Station zu Station immer leerer, bis in Leer, wo wir wieder aussteigen mussten. Ein erneut langes Warten kam hier auf uns zu, auch, da wir aufgrund der Verspätung unserem Zeitplan hinterher hinkten.

Daher war die Anmeldung unserer Gruppe an das zuständige Busunternehmen nicht mehr aktuell und es kam, wie es wieder kommen musste: Der Bus war so voll, dass andere Leute nicht mehr einsteigen konnten, die vermutlich auf das Auricher Stadtfest gehen wollten. Nach wieder einer gefühlten Ewigkeit im eingeengten Bus kamen wir endlich am ZOB in Aurich an und hatten einen langen, jedoch nicht langweiligen Tag in Bremen hinter uns.

Wir haben Erinnerungen und viel neues Wissen von dieser Exkursion mitnehmen können. Aber das Universum war noch nicht Geschichte, denn schließlich musste jeder noch sein Exponat vorbereiten, um es den anderen vorstellen und erklären zu können.

Text: Paul Fischer

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