Spröök van d‘ Week – Erklärung

Plattdüttsk Spröök van d’ Week
1. Woche 01.09.2025
Elk na sien Pläseer
Ihr habt sicherlich schon unsere Plakate in der Schule gefunden. Der September ist der von der ostfriesischen Landschaft ausgerufene Plattdeutsch-Monat („Septembermaant is Plattdüttskmaant“). Darum wollen wir euch in diesem Monat jede Woche eine andere plattdeutsche Redewendung näherbringen. Wer am Ende die Bedeutung aller vier Redewendungen erklären kann, der oder die darf sich an der Hauptstelle am Mittwoch, 01. Oktober, in der ersten großen Pause einen kleinen Preis bei Frau Kubik und mir (Frau Kuske-Janßen) vor dem Foyer abholen. In Egels kann der Preis am Dienstag, 30.09., in der ersten großen Pause bei mir im Foyer abgeholt werden.

Schreibt dazu einfach die vier Sprüche und eine kurze Erklärung dazu auf einen Zettel und bringt ihn mit.

 „Elk na sien Pläseer“ drückt meiner Meinung nach eine ganz wunderbare Einstellung aus. Wörtlich übersetzt bedeutet der Ausspruch:

                                         Jeder nach seiner Freude.

Jeder soll auf seine Art glücklich sein. Das hat schon Friedrich II. (der „Alte Fritz“) 1750 so ähnlich gesagt. In Preußen solle jeder „nach seiner Fasson selig werden“. Nun lässt sich natürlich nicht mehr nachvollziehen, ob der plattdeutsche Spruch an den Alten Fritz angelehnt ist oder der Alte Fritz gar von der entspannten Offenheit vieler Ostfriesen gelernt hat? 😉

Recht sicher ist, dass Friedrich II. kein Plattdeutsch sprach oder gar schrieb. Was bleibt, ist die beiden Sprüche inneliegende wunderbare Botschaft: Jeder sollte auf seine Art selig (der Alte Fritz bezog sich hier auf die Releigionsfreiheit) oder eben glücklich werden. Und daran sollten wir uns selbst auch immer wieder erinnern.

Der diesjährige Christopher-Street-Day in Aurich fand am vergangenen Wochenende unter dem Motto „Gleichberechtigung schadet niemandem!“ statt.

Dass wir über 250 Jahre nach dem Alten Fritz noch immer dafür auf die Straße gehen müssen, sollte uns zu denken geben. Und vielleicht hilft uns der schöne plattdeutsche Spruch „Elk na sien Pläseer“ dabei, uns daran zu erinnern, dass jeder das Recht und die Möglichkeit haben sollte, auf seine eigene Art glücklich zu sein und zu werden. Ganz unabhängig von seiner oder ihrer Religion, Sexualität, Identität, Kultur, Hautfarbe oder auch Lieblingsfächern, Fähigkeiten, Stärken und Hobbies …

Bericht und Bild: Frau Dr. Wiebke Kuske-Janßen

Veröffentlicht von: Annika Siebelts und Greta Krieger

Nach oben scrollen