DEMO Tempo 30 – gemeinsam für mehr Sicherheit

Statt Sportunterricht mit Trampolin und Volleyball tagte in der Zeit vom 23.-24.09.25 die niedersächsische Städteversammlung 2025 in der Sparkassen-Arena Aurich. Eine hervorragende Gelegenheit, den Ministerpräsidenten Olaf Lies persönlich auf die dringend erforderliche 30-Zone in Schulnähe hinzuweisen, dachte sich der Schulelternrat des Ulricianums, der seit langem mit großem Engagement für die Verbesserung der Schulwegsicherheit kämpft. Dem Aufruf des Vorsitzenden Alwin Müller, der von der Schülerschaftsvertretung des Ulricanums, der IGS Aurich, der Realschule Aurich und der BBS1 Aurich unterstützt wurde, waren mehr als 1000 Menschen gefolgt.

Tief berührte die Ansprache der Schülervertretungen von der IGS Aurich und dem Ulricianum.

Durch einen tragischen Unfall, der in einer 30 Zone ganz anders ausgegangen wäre, sei einer von ihnen, ein Freund ums Leben gekommen. Ein Schüler aus ihren Reihen, dessen Leben viel zu früh beendet worden war. Bei der Forderung, eine Tempo 30 Zone einzurichten, gehe es nicht um Wünsche wie die Reduktion von Lärmbelästigung. Es gehe um Menschenleben!

„Die Unfälle der Vergangenheit sind Warnungen, also handeln Sie jetzt, bevor ein weiteres Leben verloren geht. Zeigen Sie, dass Aurich eine Stadt ist, die ihre Kinder und Anwohner schützt. Tempo 30 für unserer Sicherheit, für unsere Zukunft und für Aurich!“, so der klare Appell von Finn Jähnert und Insa Schwerin in ihrem Amt als Schülervertreter der IGS Aurich.

„Wir Schüler sind es, die die Zukunft gestalten, aber wir sind auch diejenigen, die Wege gehen müssen, welche die Regierung gebaut hat. Irgendwann werden wir diesen Weg für unserer zukünftigen Schüler, Kinder und Kindeskinder sicherer gestalten. Aber heute müssen Sie das tun. Ich bitte Sie, gestalten Sie die Wege für uns sicherer, damit wir durch Tempo 30 und Blitzanlage sicher zur Schule kommen können!“, forderte Lennart Frank im Namen der Schülerinnen und Schüler des Ulricianums.

Nach den Schülervertretern erhielt der Schulleiter Rüdiger Musolf das Wort:

„Wir sind hier, weil wir von allen in Verwaltung und Politik Verantwortlichen weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit vor unseren Schulen fordern. Wir fordern verkehrssichernde Maßnahmen wie zum Beispiel eine Vorampel an der Einbindung Friedhofstraße, Tempo- und Ampelblitzer sowie eine Warnbeschilderung.“

Es brauche jetzt dringend vorausschauendes Handeln, um Gesundheit und Leben der Kinder vor einer in den letzten Jahren gefährlich angeschwollenen Verkehrsflut zu schützen. Der eigentliche Elefant aber, der hier in Aurich im Raum stehe, sei die immer noch fehlende Umgehungsstraße, die seit Jahren geplante B210n. Erst diese Umgehungsstraße werde die Innenstadt vom Verkehrsaufkommen entlasten.

Dann betrat Ministerpräsident Olaf Lies die Bühne und versicherte, dass auch er eine Lösung für mehr Sicherheit – eine Lösung für die Schülerinnen und Schüler in Aurich wolle. Es könne nicht darum gehen, was man machen könnte, sondern müsse besprochen werden, was man machen und auch umsetzen werde. Die Vorampel habe die Landesbehörde bereits zugesagt und damit sei ein erster Baustein gelegt, wenngleich natürlich weitere nötig seien. Auch der Ministerpräsident machte die Demonstrierenden darauf aufmerksam, dass bei dem Verkehrsaufkommen eine 30-Zone alleine wahrscheinlich nicht ausreichend sei. Es brauche eine vielschichtige Lösung, welche die Stadt von dem hohen Verkehrsaufkommen entlaste.

Und deshalb appellierte am Ende seiner Rede auch der Ministerpräsident:

„Lasst und gemeinsam daran arbeiten, dass wir mehr Sicherheit haben, mit einer langfristigen, dauerhaften Lösung, die die Stadt entlastet. Zeitgleich aber auch mit Maßnahmen, die kurzfristig dazu führen, dass mehr Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler, für die Menschen in Aurich gegeben ist.“

Er versprach dem Bürgermeister Aurichs, Herrn Horst Feddermann, und den 1000 Demonstrierenden abschließend seine volle Unterstützung: „Wir werden das gemeinsam, lieber Horst, auch als Land begleiten (…), damit die Sicherheit auch morgen schon ein bisschen besser werden kann, Stück für Stück für die Schülerinnen und Schüler, die einen Anspruch darauf haben!“

Darüber dürften sich wohl auch die Mitglieder des Auricher Stadtrates gefreut haben, wie schön, dass sie da waren!

von links: Dietmar Müller-Dunkmann (SER-Vorstand), Alwin Müller (SER-Vorsitzender), Ministerpräsident Olaf Lies und Schulleiter Rüdiger Musolf

Zufrieden blicken auch die Initiatoren der Demonstration auf die Verantaltung zurück. Die Demo 30 habe deutlich gemacht, dass die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg ein gemeinsames Ziel aller Beteiligten sei. Gemeinsam habe man ein starkes Signal an Politik und Öffentlichkeit senden können, so der Elternratsvorsitzende Alwin Müller. Er bedankte sich bei den Demonstrierenden, den Organisatoren und Unterstützern im Hintergrund, welche die Veranstaltung möglich gemacht und maßgeblich zum großen Erfolg beigetragen haben.

Bleibt uns abschließend auch dem Schulelternrat für sein Engangement zu danken.

Wie gut, dass ihr für uns da seid, wie gut, dass es euch gibt!!!

Fotos: Frauke Mennenga, Lilly Höfeler, Annika Siebels, Alwin Müller

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