Eröffnung der 35. Auricher Wissenschaftstage

Er hatte im Garten des Auricher Hochzeitshauses am Nachmittag einen Apfel fotografiert. Von diesem Bild ausgehend führte Andreas Sentker, Wissenschaftsjournalist und geschäftsführender Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT, die zahlreichen Gäste an diesem Eröffnungsabend der 35. Auricher Wissenschaftstage durch einige Etappen der Wissenschaftsgeschichte sowie auch durch Länder und Kontinente, als es galt zu erklären, wie es in unserer Zeit um die Wissenschaft bestellt ist, und auch, wer ihre Feinde sind.
Bedroht sei sie in ihrem unverzichtbaren Wirken durch die Streichung von Geldern und Fördermitteln, von Strukturen und dem notwendigen qualifizierten Personal in Forschung und Lehre sowie auch durch Verschwörungstheorien und politische Dekrete, wie man sie beispielsweise derzeit in den USA erlebe, wo der amtierende Präsident die Geschichte seines Landes neu zu schreiben versuche und im großen Stil Dokumente lösche. Verdrängt und bekämpft werde die Wissenschaft von solchen, die Diktaturen etablieren wollten, denen das kritische Denken und Hinterfragen, jede neue Erkenntnis tendenziell im Weg seien.
Was also tun?
Immer nach den Quellen fragen, so Sentker, die Methoden der Erkenntnis offenlegen und prüfen, welche Interessen vielleicht derjenige hat, der gerade spricht. Unabhängig müsse die Wissenschaft sein von politischer Positionierung. Sentker erläuterte das eindrücklich am Beispiel der Pandemie-Zeit. Großes Lob fand er für unsere Auricher Wissenschaftstage, bezeichnete sie konzeptionell und in der Durchführung als einen einzigartigen Luxus für die Schüler. Das bestätigte auch Mareike Aden, London-Korrespondentin für die ARD und ehemalige Ulricianerin, die gern gekommen war, das Grußwort zur Eröffnung der Auricher Wissenschaftstage zu sprechen.

So erlebten wir wieder einmal einen aufschlussreichen Abend in der Sparkassenarena und beim anschließenden „Meet and greet“ im Güterschuppen.

Volker Engelbart, Claudia Groen und Josef Antony haben ganze Arbeit geleistet in den Monaten der Vorbereitung. Ihnen gebührt Dank!

Die Autorin dieses Berichts bekennt, dass sie ein großer Fan von Andreas Sentkers Kriminal-Podcast „ZEIT Verbrechen“ mit Sabine Rückert ist und die Gelegenheit zur Plauderei mit Foto gern wahrnahm.
Morgen machen wir weiter, in der Schule, in der Forschung, in der Bildung, in Laboren und Gehirnen. Das ist unsere Aufgabe und unser Bekenntnis: die redliche Auseinandersetzung mit den Menschen und der Welt. Hören wir niemals auf zu zweifeln, zu hinterfragen und zu neuen, richtigeren Ergebnissen zu kommen. In diesem Sinne: Auf erhellende, fröhliche Wissenschaftstage!
Kartenbuchungen bitte hier: https://www.auricher-wissenschaftstage.de/programme/programm-2025/
Ein Beitrag von Christine Korte